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Rekordwert

Weltweiter Luxusmarkt legt stark zu, Anpassungsfähigkeit ist gefragt

Quelle: Worawut/Fotolia

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Der weltweite Luxusmarkt erlebt trotz oder gerade wegen der aktuellen Krisen einen Höhenflug und knackt 2023 die 1,5-Billionen-Euro-Marke - ein neuer Rekordwert. Insbesondere die Umsätze mit Luxuserlebnissen wie etwa exklusiven Kreuzfahrten und Hotellerie, aber auch Luxusautos legten zuletzt kräftig zu. Das hat die 22. Ausgabe der Luxury Goods Worldwide Market Study ergeben, die die internationale Unternehmensberatung Bain & Company zusammen mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma erstellt hat. Trotz der schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen kann der internationale Luxusmarkt demnach im Jahr 2023 erneut ein Wachstum von voraussichtlich acht bis zehn Prozent verzeichnen. Auch das Schlüsselsegment der persönlichen Luxusgüter - dazu gehören unter anderem hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck - verzeichnete 2023 ein anhaltendes Wachstum. Bis Ende des Jahres wird es voraussichtlich um vier Prozent gegenüber 2022 zulegen und sich auf dann insgesamt 362 Milliarden Euro belaufen.

Langsameres Wachstum 2024 erwartet

Allerdings deuten die aktuellen Prognosen auch auf eine Verlangsamung der Performance persönlicher Luxusgüter im Jahr 2024 hin, mit einem niedrigen bis mittleren einstelligen Wachstum im Vergleich zu 2023, basierend auf den aktuellen wirtschaftlichen Szenarien, so ein Ergebnis der Studie. Bis Ende des Jahres werde der Markt nur mehr für 65 bis 70 Prozent der Marken ein positives Wachstum generieren - gegenüber 95 Prozent 2022.

"Um weiterhin zu den Gewinnern zu gehören, müssen Marken jetzt ihre Widerstandsfähigkeit, Relevanz und Innovationsfähigkeit unter Beweis stellen - die Zutaten für das Erfolgsrezept der Zukunft", so Bain-Partnerin und Branchenexpertin Marie-Therese Marek.

Europa weiter im Aufschwung

Laut der Bain-Studie haben die weltweiten Luxuseinkäufe von Tourist:innen fast wieder das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht, wobei in vielen Bereichen noch ungenutztes Potenzial besteht. In Europa setzt sich die Erholung, die das Wachstum in allen Ländern antreibt, allmählich fort. Der Markt für persönliche Luxusgüter dürfte dort 2023 um sieben Prozent auf rund 102 Milliarden Euro zulegen. Im Gegensatz dazu wird das Highend-Geschäft auf dem amerikanischen Kontinent voraussichtlich um acht Prozent auf rund 101 Milliarden Euro zurückgehen. Die dortige Luxuskundschaft ist nach wie vor kaufkräftig, hat aber vor allem weiterhin im Ausland konsumiert, da der starke US-Dollar aufgrund der Preisunterschiede Käufe in Übersee begünstigt.

Während China infolge der Öffnung nach Ende der Pandemie ein starkes erstes Quartal am Luxusmarkt verzeichnete, hat sich das Wachstum aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage jedoch wieder verlangsamt. Im laufenden Jahr dürften die Edelmarken dort 56 Milliarden Euro umsetzen. Die Bain-Studie prognostiziert, dass chinesische Kund:innen bis 2030 einen Anteil von 35 bis 40 Prozent am Markt für persönliche Luxusgüter haben werden. In Japan wiederum boomt das Luxusgeschäft, was sowohl auf die treue lokale Kundschaft als auch die touristischen Zuflüsse aufgrund des schwachen Yens zurückzuführen ist. Generell verzeichnen auch die südostasiatischen Länder eine positive Dynamik dank des starken regionalen Tourismus sowie des wachsenden Interesses der lokalen Verbraucherinnen und Verbraucher, insbesondere in Thailand.

2030 bis zu 30 Prozent der Luxuskäufe durch Generation Z

In einer sich wandelnden Luxuslandschaft ist die gezielte Ansprache verschiedener Altersgruppen für die Marken entscheidend. Während die Generationen X und Y derzeit den Markt für persönliche Luxusgüter dominieren und in näherer Zukunft die Kernklientel stellen, setzt die aufstrebende Generation Z zunehmend Impulse im sozialen und kulturellen Bereich. Ihr Streben nach besonderen Erlebnissen und Sinn beeinflusst nicht nur ihre eigenen Kaufentscheidungen, sondern prägt auch die Wertvorstellungen anderer Generationen. Bis 2030 dürfte die Generation Z voraussichtlich 25 bis 30 Prozent der Umsätze generieren, während der Anteil der Generation Y bei rund 50 Prozent liegt.

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vg 29.11.2023