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Maria Navas (Brown-Forman), Lars Diedrichs (DMV) und Perry Soldan (Dr. C. Soldan) - Quelle: DMV; Dustin Jobst; Brown-Forman; Nina Thil

Maria Navas (Brown-Forman), Lars Diedrichs (DMV) und Perry Soldan (Dr. C. Soldan) - Quelle: DMV; Dustin Jobst; Brown-Forman; Nina Thil

Ausblick 2024

Zwischen Unsicherheit und Optimismus

2023 war für viele Unternehmen schwierig. Mit Maria Navas (Geschäftsführerin Brown-Forman Deutschland), Lars Diedrichs (Geschäftsführender  Gesellschafter DMV – Diedrichs Markenvertrieb), Perry Soldan (Geschäftsführender Gesellschafter Dr. C. Soldan), Alexander Drusio (Geschäftsführender Gesellschafter Dr. med. Schrammek Kosmetik), Martin Esslinger (Geschäftsführer Ortlieb Sportartikel) und Ralph Beranek (Geschäftsführer Seeberger) sprachen wir für markenartikel 12/23 über ihre Erwartungen und Pläne für 2024, Resilienz und den Wunsch nach mehr Pragmatismus.

markenartikel: 2023 war von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Mit dem Nahostkonflikt kommt nun ein weiterer Krisenherd hinzu. Was sind angesichts der mannigfaltigen Themen, die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft beschäftigen, Ihre Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung 2024 – generell und speziell auch mit Blick auf Ihr Unternehmen und Ihre Branche?
Ralf Beranek, Seeberger: Der Krieg in Nahost ist nach dem russischen Angriff auf die Ukraine der nächste schreckliche Konflikt, der uns betroffen macht und uns direkt betrifft. Ich selbst war unmittelbar zuvor in Israel auf Geschäftsreise, um die Felder unserer israelischen Geschäftspartner zu besuchen, deren Erdnüsse wir seit vielen Jahren importieren. In unserer Branche sind wir uns bewusst, dass externe Faktoren wie politische Unsicherheiten und Rohstoffpreisschwankungen unsere Lieferketten und Geschäftsabläufe beeinflussen können. Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2024 mit Unsicherheiten behaftet. Wir sind jedoch zuversichtlich, setzen auf unsere langjährige Erfahrung und unsere langjährigen Geschäftsbeziehungen mit unseren Lieferantenpartnern vor Ort. Das wird uns dabei helfen, die mannigfaltigen Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen.
Maria Navas, Brown-Forman: Auch wir gehen davon aus, dass die Zeiten auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten herausfordernd bleiben und ein hohes Maß an Flexibilität voraussetzen, um ein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Seit über 150 Jahren verfolgt unser im Jahr 1870 gegründetes Unternehmen die Mission, mit dem Aufbau und der Weiterentwicklung von Premium-Spirituosenmarken Genussmomente zu schaffen und ist dabei durch turbulente Zeiten navigiert. Wir sind optimistisch, dass unser Geschäftsfeld auch im Hinblick auf die vielfältigen Unsicherheiten weiterhin langfristig resilient und erfolgreich sein wird.
Alexander Drusio, Dr. med. Schrammek: Empirisch betrachtet ist auch die professionelle Kosmetik immer eine sehr robuste Branche gewesen. Viele Verwerfungen in der Vergangenheit hat sie gut überstanden. Ich gehe davon aus, dass es jetzt ebenfalls so sein wird. Allerdings ist die reine Anzahl von Konflikten und Krisen schon sehr herausfordernd. Es wird sich klar zeigen, welche Unternehmen – und Länder – hier ihre Hausaufgaben gemacht haben und gut durchkommen und welche nicht.

v.l.: Alexander Drusio (Dr. med. Schrammek Kosmetik), Ralph Beranek (Seeberger) und Martin Esslinger (Ortlieb Sportartikel) - Quelle: Seeberger GmbH; Dustin Jobst; Nina Thil

markenartikel: Wie sieht es denn bei Ihnen in der Süßwarenbranche aus, Herr Soldan?
Perry Soldan, Dr. C. Soldan: Unsere Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung 2024 sind derzeit von einem gewissen Maß an Unsicherheit geprägt, denn als mittelständisches Familienunternehmen stehen wir vor großen Herausforderungen. Diese betreffen die zahlreichen Repressalien bzw. Gesetzesvorgaben auf der einen Seite sowie das politische Reformulierungsgebot in puncto Restzuckergehalt und das drohende gesetzliche Werbeverbot für zuckerhaltige Produkte auf der anderen Seite. Denn natürlich sind Unternehmen – wie die Politik auch – darauf angewiesen, ihre Produkte und Ideen zu bewerben, um wettbewerbsfähig zu bleiben und damit Arbeitsplätze und das Fortbestehen eines Unternehmens zu sichern.

markenartikel: Und was erwarten Sie für 2024, Herr Esslinger und Herr Diedrichs?
Lars Diedrichs, DMV: Generell ist sicher von einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung sowie auch einer steigenden Kaufzurückhaltung auszugehen. Für die von uns bearbeiteten Warenkategorien sowie Handelsbereiche gehen wir jedoch von weiterem Wachstum aus, da es sich zum überwiegenden Teil um nicht sehr hochpreisige Produkte des täglichen Bedarfs handelt. Darüber hinaus sehen wir gerade bei Wellness- und Beauty-Produkten nach wie vor Nachholbedarf nach den coronabedingten Lockdowns.
Martin Esslinger, Ortlieb: Die Bike- und Outdoorbranche kämpft nach dem Boom, der während der Corona-Pandemie einsetzte, aktuell mit zu hohen Lagerbeständen – bedingt durch die abflauende Konsumstimmung im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg. Diese Herausforderung wird die Branche und alle Protagonisten auch 2024 weiter beschäftigen. Hier werden wir sicherlich eine Konsolidierung erleben. Ortlieb ist dabei durch die Produktion und den hohen Sourcing-Anteil in Deutschland und Europa sowie vor allem durch eine nachhaltige und vorausschauende Vertriebspolitik gut aufgestellt. Als inhabergeführtes, komplett eigenständig finanziertes und gleichzeitig regional verwurzeltes Unternehmen haben wir eine resiliente Basis, die mich vorsichtig optimistisch in die nahe Zukunft schauen lässt.

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markenartikel: Insgesamt befindet sich die deutsche Wirtschaft derzeit dennoch in einer schwierigen Phase. Die Prognosen scheinen allesamt wenig optimistisch. Auch im internationalen Vergleich macht die hiesige Wirtschaft keinen guten Eindruck. Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen und ergreifen Sie, um Ihr Unternehmen krisenfest aufzustellen?
Beranek: Wir haben frühzeitig proaktiv Maßnahmen ergriffen, um die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern und es krisenfest aufzustellen. Eine bedeutende Initiative, die Teil unserer Strategie ist, betrifft den kürzlich durchgeführten Relaunch unserer Snack-Marke. Die Markenstrategie, das Erscheinungsbild und die Kommunikationsmaßnahmen wurden überarbeitet, um zeitgemäß und ansprechend zu sein und damit unsere Marktführerschaft zu stärken. Wir investieren konsequent in die Marke, haben unsere Kommunikationsmaßnahmen deutlich verstärkt und entwickeln spannende Neuprodukte. Dieser Schritt unterstreicht nicht nur unsere Bereitschaft zur Veränderung, sondern stärkt auch die Wahrnehmung unserer Marke in einem sich wandelnden und jünger werdenden Marktumfeld.

markenartikel: Wie reagieren Sie bei Brown-Forman auf dieses sich wandelnde Marktumfeld?
Navas: Als Tochterorganisation der US-amerikanischen, an der New Yorker Börse gelisteten Brown-Forman Corporation ist unsere Strategie auch auf nationaler Ebene auf Langfristigkeit ausgerichtet. Unsere etablierten, internationalen Strukturen unterstützen uns, flexibel auf dynamische Marktsituationen zu reagieren. Gleichzeitig arbeiten wir ständig daran, unsere Messlatte in allen Unternehmensbereichen kontinuierlich höher zu schrauben, getreu dem Motto 'Nothing better in the market'. Parallel gibt uns unsere globale Strategie 'Living a Spirit of Commitment' die Orientierung, uns erfolgreich im Kontext des gesellschaftlichen, ökologischen, politischen und wirtschaftlichen Wandels weiterzuentwickeln und auch für zukünftige Generationen Genussmomente zu schaffen.

Wie sie ihre Unternehmen in diesen volatilen Zeiten aufgestellt sehen, welche Weichen sie stellen, woe sie auch die Politik in der Pflicht, um die Unternehmen zu entlasten und das Wirtschaftswachstum zu fördern, und wie letztlich nachhaltiges Wachstum gelingen kann, lesen Sie im vollständigen Interview in markenartikel 12/23. Zur Bestellung geht es hier.

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vg 03.01.2024