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Lebensmittel

Geringe Belastung durch Pflanzenschutzmittel, Chiasamen am meisten belastet

Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Lebensmittel in Deutschland sind nur wenig mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Das zeigt die vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlichte Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln 2022. Dem Bericht liegen mehr als 8,3 Millionen Analyseergebnisse aus 21.601 Lebensmittelproben der amtlichen Lebensmittelüberwachung des Jahres 2022 zugrunde. Bei den überwiegend risikoorientiert durchgeführten Kontrollen wurde auf 1.067 Stoffe untersucht.

Die Belastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen variiert demnach wie in den Vorjahren abhängig von der Herkunft der Erzeugnisse. Bei Lebensmitteln aus Deutschland stieg die Anzahl an Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 von 1,1 auf 1,3 Prozent leicht an. Bei Produkten aus anderen EU-Staaten sank die Überschreitungsquote auf 1,5 Prozent (2021: 1,8 Prozent). Lebensmittel aus Nicht-EU-Staaten sind deutlich höher belastet: Hier lag die Überschreitungsquote bei 9,8 Prozent (2021: 10,9 Prozent).

Chiasamen, Kräutertees und Granatäpfel mit den meisten Überschreitungen

Häufig verzehrte Lebensmittel wie Karotten, Kartoffeln und Äpfel sowie beliebte saisonale Erzeugnisse wie Erdbeeren und Spargel weisen seit Jahren kaum oder keine Rückstandshöchstgehaltsüberschreitungen auf. Die meisten Überschreitungen (bei Lebensmitteln mit mindestens 100 untersuchten Proben) gab es bei Chiasamen (53,3 Prozent), getrockneten Kräutertees (18,8 Prozent), Granatäpfeln (18,7 Prozent), schwarzem und grünem Tee (15,5 Prozent) sowie Bohnen mit Hülsen (13,0 Prozent).

Bei verarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln sowie Obst und Gemüse sank die Überschreitungsquote. Dagegen stieg sie bei Lebensmitteln tierischen Ursprungs sowie Säuglings- und Kleinkindernahrung moderat, bei Getreide deutlich an. Der starke Anstieg bei Getreide um das fast Sechsfache des Vorjahres ist auf die hohe Überschreitungsrate der Rückstandshöchstgehalte für Kupfer (51,4 Prozent der Proben) bei Chiasamen zurückzuführen.

Bei 195 Wirkstoffen (18,3 Prozent) wurden Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte festgestellt. Die Überschreitungsquoten lagen pro einzelnem Wirkstoff bei maximal 2,0 Prozent. Nur bei Kupfer lag sie mit 5,0 Prozent höher. Bei rund einem Drittel aller untersuchten Proben wurde mehr als ein Wirkstoff nachgewiesen. Bei Lebensmitteln, von denen mehr als 100 Proben untersucht wurden, wiesen mehr als drei Viertel der Proben Mehrfachrückstände auf. Dies betraf vor allem Kirschen, Mandarinen, Tafeltrauben, Orangen, Grape-fruit und Pfirsiche/Nektarinen, Erdbeeren, Rosenkohle, Birnen, Himbeeren und Aprikosen.

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sl 18.01.2024