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Nachhaltigkeit

So ist es um das Nachhaltigkeits-Reporting bei regionalen Unternehmen bestellt

Quelle: Petra Bork/pixelio.de

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Gemäß der im Januar 2023 in Kraft getretenen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) müssen Unternehmen auf Grundlage umfassender Standards vergleichbare, detaillierte und verlässliche Nachhaltigkeitsinformationen veröffentlichen. Die Berichtspflicht wurde im Rahmen der CSRD so ausgeweitet, dass erstmals auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verpflichtet sind, über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu informieren. Das Nachhaltigkeitsreporting wird somit zunehmend wichtiger.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Westfälischen Hochschule unter Leitung von Prof. Dr. Christian Kruse und Prof. Dr. Urs Pietschmann vom Bocholter Fachbereich Wirtschaft und Informationstechnik hat sich in einer Studie damit beschäftigt, wie umfassend regional ansässige Unternehmen auf ein umfangreiches Nachhaltigkeits-Reporting vorbereitet sind. Dafür wurden vorwiegend kleine und mittlere Unternehmen aus dem westlichen Münsterland befragt. An der leitfadengestützten Online-Befragung, die mit Unterstützung der IHK Nord Westfalen versendet wurde, nahmen 179 Unternehmen teil. Die Erstellung der Studie wurde mit einer Spende aus der Otto-Spaleck-Stiftung unterstützt.

Auswirkungen auf die Kreditvergabe

Laut der Studie befinden sich viele regionale Unternehmen noch in einer frühen Phase des betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagements und haben keine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie implementiert.

"Mit Standards für ökologisches Wirtschaften sowie umfangreichen Berichts- und Offenlegungspflichten zur Nachhaltigkeit will die EU unter anderem die Kreditvergabe an Unternehmen zukünftig davon abhängig machen, ob und in welchem Umfang sie vor allem Klima- und Umweltziele einhalten", erläutert Sven Wolf, Geschäftsbereichsleiter Unternehmensförderung bei der IHK Nord Westfalen, den Hintergrund von Sustainable Finance. Zwar seien die meisten Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten aktuell noch nicht direkt davon betroffen. Über die Wertschöpfungsketten und bei Kapitalbedarf könne das aber sehr schnell der Fall sein: "Auch kleine und mittlere Unternehmen sollten sich darum schon jetzt mit dem Thema auseinandersetzen."

Die Studienergebnisse verdeutlichen darüber hinaus, dass die derzeit größten Herausforderungen für regionale KMU im Ressourcenaufwand sowie der Datenbereitstellung und Informationsbeschaffung im Zusammenhang mit einer Nachhaltigkeitsberichterstattung liegen.

"Wichtig war uns daher – neben der Erfassung des Status quo und der Identifizierung der konkreten Handlungsfelder – auch die Ableitung von für KMU geeigneten Handlungsmaßnahmen und von Ansatzpunkten zur digitalen Unterstützung", so Prof. Dr. Urs Pietschmann von der Westfälischen Hochschule. "Die Studie liefert daher ein erstes Konzept für ein digital gestütztes Nachhaltigkeitsreporting, welches kleinen und mittleren Unternehmen als praxisnahe Handreichung dienen und den Umgang mit den neuen EU-Anforderungen erleichtern soll", ergänzt Prof. Dr. Christian Kruse.

Die Studie steht online zur Verfügung.
 

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sl 19.01.2024