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Mit seiner neuen Kampagne und dem Launch der neuen Schokoladensorten, spricht Tony's Chocolonely Schokoladenhersteller wie Milka, Kitkat, Ferrero und Twix an - Quelle: Tony's Chocolonely

Mit seiner neuen Kampagne und dem Launch der neuen Schokoladensorten, spricht Tony's Chocolonely Schokoladenhersteller wie Milka, Kitkat, Ferrero und Twix an - Quelle: Tony's Chocolonely

"Tony’s faire Alternative"

Das sagen die Schokoladenkonzerne zu Tony's vergleichender Kampagne

Der niederländische Schokoladenhersteller Tony‘s Chocolonely hat eine provokante, neue Kampagne gestartet und eine limitierte Edition mit vier Sorten lanciert. Das Design der neuen Produkte dürfte vielen auf den ersten Blick bekannt vorkommen. Das Unternehmen, das 2005 in Hamburg gegründet wurde, ahmt große Schokoladenhersteller nach – sowohl optisch als auch geschmacklich – und bewirbt die Produkte als 'faire Alternative'. Man wolle anderen Herstellern damit zeigen "wie es fair zugehen kann", teilte das Unternehmen mit. Doch was sagen diese zu der vergleichenden Werbung, die sie nicht unbedingt in gutes Licht rückt?

Nestlé: "Alle beteiligten Akteure sind gefragt"

'Vollmilch Knusperwaffel' heißt die Tony’s-Sorte, die dem bekannten Kitkat-Riegel ähnelt. Der Schweizer Konzern Nestlé, der hierzulande seinen Hauptsitz in Frankfurt hat, antwortet auf die Anfrage von markenartikel-magazin.de: "Tony‘s Chocolonely weist mit seiner aufmerksamkeitsstarken Marketingmaßnahme auf ein ernstes Thema hin. Kinderarbeit im Kakaoanbau ist für uns inakzeptabel und verstößt gegen alles, wofür wir stehen." Seit vielen Jahren arbeite das Unternehmen daher daran, "die Risiken von Kinderarbeit im Kakaoanbau zu verringern". Diese Bemühungen seien Teil des Nestlé Cocoa Plans, "unserem Programm für einen nachhaltigen Kakaoanbau, den wir 2009 ins Leben gerufen haben".

Die Kitkat-Sprecherin ergänzt: "Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und wissen, dass trotz der guten Fortschritte noch viel zu tun ist. Die bestehenden Herausforderungen sind komplex. Alle beteiligten Akteure sind gefragt, Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehören Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, die betroffenen Gemeinschaften und die gesamte Wirtschaft. Wir freuen uns daher über jeden Mitstreiter, der aktiv die Risiken von Kinderarbeit bekämpft."

Ferrero: "Tony’s möchte Aufmerksamkeit für die eigene Marke"

Auch Ferrero betont gegenüber markenartikel-magazin.de das bisherige Engagement des Konzerns: "Ferrero steht für eine nachhaltige verantwortungsvolle Beschaffung seiner Rohstoffe. So wird der Kakao beispielsweise für Ferrero-Produkte zu 100 Prozent über unabhängig verwaltete Standards bezogen, unter anderem von Rainforest Alliance, Fairtrade oder Cocoa Horizons", so ein Sprecher des italienische Süßwarenkonzerns mit hiesigem Sitz in Frankfurt. "Darüber hinaus engagieren wir uns aktiv und gemeinsam mit unseren Partnern für die nachhaltige Verbesserung des Lebens der Menschen in den Anbaugebieten. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschenrechte nicht nur in unserem eigenen Geschäftsbereich, sondern auch bei unseren Geschäftspartnern und in der gesamten Wertschöpfungskette geachtet werden." Die Kampagne von Tony’s Chocolonely vermittele Ferrero "den Eindruck, dass die Bekanntheit etablierter Marken sowie das aktuelle und komplexe Thema der nachhaltigen Beschaffung von Rohstoffen genutzt werden soll, um Aufmerksamkeit für die eigene Marke zu schaffen".

Mondelez: will Kakaobeschaffung nachhaltiger gestalten

Auch bei Mondelez International ist man bestrebt, die Herausforderungen in der Kakaolieferkette anzugehen – "durch unser Kakao-Nachhaltigkeitsprogramm Cocoa Life, in das wir eine Milliarde USD Dollar investieren", teilt der Hersteller von Marken wie Milka mit, die Tony’s Chocolonely ebenfalls nachahmt. "Das 2012 gestartete Programm Cocoa Life soll dazu beitragen, die Kakaobeschaffung in wichtigen Kakaoanbauländern nachhaltiger zu gestalten. Bis Ende 2022 hat es in Zusammenarbeit mit Partnern rund 230.000 Kakaobauern in sieben Kakaoanbauländern unterstützt. Das Programm konzentriert sich darauf, die Zahl der bäuerlichen Haushalte zu erhöhen, die ein existenzsicherndes Einkommen erzielen, die Systeme zum Schutz von Kindern und den Zugang zu hochwertiger Bildung zu verbessern sowie die Wälder zu schützen und wiederherzustellen."

Tony’s: "Um die Kakaoindustrie wirklich zu verändern, braucht es die gesamte Industrie"

Die Bemühungen der Unternehmen erkennt auch Tony’s Chocolonely an. Doch: "Trotz einer Vielzahl an Siegeln und Initiativen, die Nachhaltigkeit und fairen Handel bescheinigen sollen, zahlen große Schokoladenhersteller noch immer einen Kakaopreis, der für Kakaofarmer:innen einen Lohn unterhalb des Existenzminimums bedeutet", teilt das Unternehmen mit. "Dadurch sind sie vielfach gezwungen, ihre Kinder auf Kakaoplantagen mitarbeiten zu lassen.“ Dagegen wolle man ankämpfen. Die klare Mission sei, „Schokolade frei von moderner Sklaverei und illegaler Kinderarbeit zu machen. zwar jede Schokolade weltweit."

Für den Kakao in den Doppelgänger-Tafeln zahle Tony’s – so wie bei den anderen Sorten auch – daher freiwillig allen Farmer:innen einen höheren Preis, der ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht. "Doch um die Kakaoindustrie wirklich zu verändern, braucht es die gesamte Industrie." Jeder Schokoladenhersteller sei gefordert, Verantwortung zu übernehmen und allen Farmer:innen in seiner Lieferkette ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen.

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se 08.02.2024