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Nachfolge-Monitoring Mittelstand

Nachfolgeprozesse bei Unternehmen sind auf gutem Weg

Quelle: Konstantin Gastmann (goenz|com photography berlin)/pixelio.de

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Bis zum Ende des Jahres 2024 planen rund 224.000 Inhaber:innen im Mittelstand ihren Rückzug und streben dabei an, das Unternehmen in die Hände eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin zu legen (gemessen ab dem Erhebungszeitpunkt der Befragung im Frühjahr 2023). Das entspricht sechs Prozent aller 3,81 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland. Das zeigtder Nachfolge-Monitoring Mittelstand von KfW Research.

Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle privaten Unternehmen aller Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von 500 Millionen Euro pro Jahr nicht übersteigt - mit einer Datenbasis von bis zu 15.000 Unternehmen pro Jahr. Durchgeführt wird die Befragung von der GfK GmbH im Auftrag der KfW Bankengruppe. Wissenschaftlich beraten wurde das Projekt vom Zentrum für Europäische Wirtschafsforschung (ZEW) in Mannheim. Der Befragungszeitraum der Hauptbefragung der 21. Welle des KfW-Mittelstandspanels lief vom 6. Februar bis zum 16. Juni 2023. In der 21. Welle haben sich 11.328 mittelständische Unternehmen beteiligt.

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Erfreulich sei demnach, dass so viele nachfolgesuchende Unternehmen wie noch nie bereits weit vorangeschritten sind im Nachfolgeprozess: 41 Prozent (92.000) von ihnen haben die Nachfolgeregelung bereits unter Dach und Fach. Weitere 31 Prozent (69.000) befinden sich immerhin schon in Verhandlungen. Neben den kurzfristigen Nachfolgewünschen gibt es kleinere Zuwächse auch bei den mittel- oder längerfristigen Nachfolgesuchen. Betrachtet man den Fünfjahreszeitraum von 2023 bis zum Ende des Jahres 2027, streben 626.000 der insgesamt 3,81 mittelständischen Unternehmen in Deutschland eine Nachfolge an. Im Durchschnitt stünden demnach bis inklusive 2027 rund 125.000 Unternehmensnachfolgen jährlich an, sofern alle Inhabenden diese Pläne tatsächlich auch aktiv verfolgen bzw. umsetzen.

Selbst bei aktivem Engagement gibt es zahlreiche Hürden, an denen Nachfolgeprozesse stecken bleiben oder scheitern können. Die Unternehmen nennen hier selbst am häufigsten das Finden des geeigneten Nachfolgers (74 Prozent), Einigung auf den Kaufpreis (30 Prozent), Bürokratieaufwand (30 Prozent), rechtliche Komplexität (28 Prozent) und Finanzierungsfragen (16 Prozent).

Wunsch nach Nachfolge innerhalb der Familie

Die aktuellen Zahlen des Nachfolge-Monitorings Mittelstand machen deutlich, dass sich mehr und mehr Unternehmer:innen aktiv mit dem Thema Nachfolge auseinandersetzen. So stieg der Anteil von Unternehmer:innen, die grundsätzlich eine Nachfolgeregelung anstreben, in den vergangenen sechs Jahren von 35 auf 41 Prozent. Die absehbare demografische Entwicklung legt laut KfW Research nahe, dass Schwierigkeiten zunehmen werden, geeignete Nachfolgekandidaten zu finden: Die nachfolgenden Generationen sind aufgrund anhaltend niedriger Geburtenziffern zahlenmäßig kleiner, das Gründungsinteresse allgemein und die Anzahl potenzieller Gründerinnen und Gründer seit vielen Jahren auf einem absteigenden Pfad.

Nicht jeder Inhaber sucht laut der Meldung aber einen Nachfolger: Bis zum Ende des Jahres 2024 - ein Zeitraum für den die Einschätzungen als verlässlich gelten können - hegen rund 3 Prozent bzw. 97.000 aller Inhabenden im Mittelstand bewusst Stilllegungspläne, entweder als einzig denkbaren Weg oder zumindest als ernsthaft erwogene Option. Dieser Wert hat sich zum Vorjahr etwa halbiert.

Fragt man nach den Gründen, warum ein Unternehmen stillgelegt statt an einen Nachfolger übergeben wird, so liegt das Fehlen eines Interessenten /einer Interessentin innerhalb der Familie mit 63 Prozent unter den Gründen weit vorn, mit einem Plus von 13 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonitoring. Im Gegensatz dazu steht der weiterhin ausgeprägte Wunsch der aktuellen Inhabergeneration, die Nachfolge innerhalb der Familie zu regeln. Familieninterne Unternehmensnachfolgen sind nach wie vor die beliebteste Nachfolgevariante, 57 Prozent der Altinhaber wünschen sich, das Unternehmen in die Hände eines Familienangehörigen zu legen. Ein Verkauf des Unternehmens an Externe ist mit 43 Prozent weniger präferiert, ebenso wie die Nachfolge durch Beschäftigte des Unternehmens (28 Prozent) oder einen Miteigentümer (21 Prozent).

Das KfW-Nachfolgemonitoring ist online abrufbar.

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sl 13.02.2024