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Wirtschaft

Deutsche Industrie baut Lieferketten weiter um

Quelle: sh99/Adobe Stock

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Vorsorge statt Nachsorge: Um das Risiko von Ausfällen zu reduzieren, setzt die deutsche Industrie auch nach der Corona-Pandemie den Umbau ihrer Lieferketten fort. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts, München, hervor. Dabei setzten die Unternehmen vor allem auf Diversifizierung: 58 Prozent der befragten Unternehmen haben im vergangenen Jahr ihre Lieferketten breiter aufgestellt und neue Zulieferer gefunden. Jedes dritte Unternehmen plant zudem die eigene Zulieferbasis weiter zu vergrößern.

"Trotz des deutlichen Rückgangs bei Lieferkettenstörungen und Materialengpässen im vergangenen Jahr ist der Lieferkettenumbau der deutschen Industrie weiterhin in vollem Gange. Besonders die Diversifizierung von Lieferketten ist dabei eine längerfristige Aufgabe, die von den Unternehmen einen langen Atem verlangt", sagt ifo-Forscher Andreas Baur.

45 Prozent der Industrieunternehmen haben laut der Meldung zudem im vergangenen Jahr ihre Lagerhaltung erhöht. Allerdings planen nur zwölf Prozent weitere Lagererhöhungen für die Zukunft. 44 Prozent der Firmen berichten außerdem über eine verbesserte Überwachung ihrer Lieferketten. 17 Prozent haben ihre Fertigungstiefe erhöht und zuvor ausgelagerte Produktionsschritte wieder ins Unternehmen eingegliedert.

"Auf die pandemiebedingten Lieferkettenstörungen haben viele Unternehmen mit einer Ausweitung von Lagerbeständen reagiert. Dieser Anpassungsprozess scheint in vielen Fällen nun abgeschlossen", so Baur.

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Bei den Lieferkettenanpassungen zeigen sich branchenspezifische Unterschiede: In der Elektronikindustrie haben demnach besonders viele Unternehmen die Anzahl ihrer Zulieferer und Bezugsquellen erhöht (80 Prozent), ebenso im Maschinenbau (71 Prozent). Bei den Herstellern von Druckerzeugnissen liegt dieser Anteil dagegen lediglich bei 28 Prozent, im Papiergewerbe bei 37 Prozent. In der Automobilbranche setzen viele Firmen auf eine erhöhte Fertigungstiefe: 34 Prozent haben damit begonnen, Vorleistungen selbst zu produzieren, die sie zuvor von unabhängigen Zulieferern bezogen haben.

Der Aufsatz Lieferketten nach Corona: Welche Prioritäten setzen deutsche Unternehmen? von Cevat Giray Aksoy, Andreas Baur, Lisandra Flach und Beata Javorcik, erschienen in ifo Schnelldienst digital 01/2024, ist online abrufbar.

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sl 13.02.2024