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Die Geschäftslage der Unternehmen - Quelle: DIHK

Die Geschäftslage der Unternehmen - Quelle: DIHK

Deutsche Wirtschaft

Unternehmen für 2024 negativ gestimmt

Über ein Drittel aller Unternehmen (35%) haben negative Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate. Nur jeder siebte (14% nach zuvor 13%) rechnet mit besseren Geschäften. Das zeigt die Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu Jahresbeginn 2024, an der sich mehr als 27.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen beteiligten. Die Rezession im vergangenen Jahr, anhaltend hohe Kosten für Energie, Finanzierung, aber auch Personal gepaart mit Fachkräftemangel und enormen bürokratischen Lasten hinterlassen laut DIHK ihre Spuren.

Unsicherheit in Unternehmen

Demnach kreuzen die Unternehmen im Zuge der Befragung im Schnitt mehr als drei (3,1) von insgesamt acht verschiedenen Geschäftsrisiken an. Noch vor der Pandemie waren es im Durchschnitt 2,4. Jeweils weit mehr als die Hälfte nennt als die größten Geschäftsrisiken die Energie- und Rohstoffpreise (aktuell 60% nach 61% im Herbst 2023), die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (57% nach zuvor 51%), den Fachkräftemangel (56% nach 58%), die Inlandsnachfrage (55% nach 53%) sowie Arbeitskosten (gleichbleibend 53%, Höchststand).

Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten die Unternehmen jedoch noch leicht positiv: 29 Prozent (nach zuvor 30%) bezeichnen das aktuelle Geschäft als „gut“, 21 Prozent (nach zuvor 22%) als „schlecht“. Der Saldo der Lagebewertung sinkt erneut von neun auf sieben Punkte. Das liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 21 Punkten.

International aktive Unternehmen erfolgreich

Entgegen dem Trend der Gesamtwirtschaft entwickeln sich jedoch international tätige, größere Unternehmen (mehr als 1.000 Beschäftigte): Hier steigt der Saldo der Lagebewertung von 16 auf 23 Punkte. Die Erwartungen hellen sich auch deutlich auf und verbessern sich im Saldo um sieben auf immerhin null Punkte. Sie profitieren von deutlich verbesserten Exporterwartungen, angesichts einer überraschend resilienten Entwicklung der Weltwirtschaft, teilt die DIHK mit. Der Saldo der Exporterwartungen von exportierenden Industrieunternehmen ab 1.000 Beschäftigten steigt um 14 auf 23 Punkte. Dagegen hellen sich die Exporterwartungen der gesamten Exportindustrie weniger stark auf und sind noch überwiegend pessimistisch (Saldo steigt um acht auf minus sieben Punkte).

Prognose für das Jahr 2024

"Das internationale Geschäft läuft weniger schlecht als befürchtet", kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Bei einigen, im internationalen Geschäft besonders aktiven Unternehmen zeigen sich sogar zarte Lichtblicke." Allerdings bereite es der DIHK große Sorge, dass sich insgesamt die schlechte Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter verfestige. "Beunruhigend ist, dass mittlerweile fast drei von fünf Unternehmen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Geschäftsrisiko sehen. Das ist ein besorgniserregender Höchstwert in unseren Befragungen."

Angesichts der insgesamt trüben Aussichten und des schwachen Jahresbeginns rechnet die DIHK auch in diesem Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Das wäre erst die zweite Phase mit zwei aufeinanderfolgenden Rezessionsjahren in der deutschen Nachkriegsgeschichte (zuletzt 2002/2003).

Hier geht es zur vollständigen Studie.

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se 16.02.2024