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Jakob Rinninger (STI Group), Bettina Tschoner-Fuchs (Metsä Board Deutschland) und Inga Wolter (Peter Schmidt Group) - Quelle: Peter Schmidt Group, Florian Schueppel, STI, Olli Häkkinen, Metsä Board

Jakob Rinninger (STI Group), Bettina Tschoner-Fuchs (Metsä Board Deutschland) und Inga Wolter (Peter Schmidt Group) - Quelle: Peter Schmidt Group, Florian Schueppel, STI, Olli Häkkinen, Metsä Board

Packaging

Die äußeren Werte zählen

Die Anforderungen an das Packaging sind hoch. Optisch und haptisch ansprechend soll es sein – und möglichst nachhaltig. Jakob Rinninger (CEO der STI Group), Bettina Tschoner-Fuchs (Marketing Communication Manager bei Metsä Board Deutschland) und Inga Wolter (Executive Creative Director der Peter Schmidt Group) erklären in markenartikel 3/24, wie der Mix gelingt und warum KI künftig eine Schlüsselrolle einnimmt:

markenartikel: Was sind im Packaging aktuell die spannendsten Trends, die Sie für 2024 sehen und die Marken im Blick haben sollten?
Inga Wolter: Aus Gestaltungssicht erleben wir gerade, dass Packaging immer plakativer wird, um aus der Masse im Regal herauszustechen. Aber auch illustrative Elemente werden wir 2024 verstärkt sehen: handgemachte, charakterstarke Motive, die in der Uniformität perfekt gerenderter Welten auffallen und Marken nahbar und authentisch wirken lassen.
Bettina Tschoner-Fuchs: Die Trends im Packaging leiten sich aus denen im Konsumverhalten ab – und hier sehen wir einige interessante Themen, die langfristig interessant sein dürften. So fühlen sich viele Verbraucher in ihrem Alltag gestresst und wünschen sich kleine Auszeiten, um Momente zu zelebrieren. Mit optisch und haptisch ansprechendem Packaging können Marken für diese Kunden Unboxing-Erlebnisse kreieren, die die Stimmung heben und für langfristige Bindung sorgen. Auch die Inflation und die gestiegenen Lebenshaltungskosten sind für den Packaging-Sektor wichtige Themen. Hier gilt vor allem zu hinterfragen, welche Verpackungslösungen tatsächlich notwendig sind – und wie man Verpackung reduzieren und so im Zweifelsfall kostengünstiger gestalten kann, ohne das Markenerlebnis zu beeinflussen.

markenartikel: Verpackungsreduktion ist auch ein Thema mit Blick auf die Nachhaltigkeit …
Wolter: Genau. Aus Konsumentensicht stagniert das Thema Nachhaltigkeit derzeit zwar etwas, aber im Hinblick auf die Konzeption von Verpackungen ist es für Marken wichtiger denn je. Dabei geht es nicht nur darum, Materialeinsatz und Gewicht zu reduzieren, sondern auch möglichst auf Plastik zu verzichten. Dies führt dann wiederum zu neuen Anforderungen an das Design: Denn wenn wir die durchsichtigen Sichtfenster aus Plastik vermeiden, wollen Konsumenten natürlich trotzdem wissen, was sie kaufen! Hochwertige und realistische Produktabbildungen werden daher umso wichtiger.
Jakob Rinninger: 2024 ist Nachhaltigkeit bei Verpackungen letztlich keine Option mehr, es gibt verbindliche Anforderungen des Gesetzgebers sowie von Klimastandards wie der Science-Based-Targets-Initiative. Darüber hinaus hat sich das nachhaltige Werte-Set bei den Verbrauchern gefestigt: Marken sollten im Blick haben, dass Konsumenten heute nur nachhaltige Verpackungen akzeptieren und unnötigen Kunststoff meiden. Darüber hinaus transportiert eine nachhaltige Verpackung die entsprechenden Werte der Marke und ist damit noch relevanter für den Erfolg eines Produkts.

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markenartikel: Ein großes Thema derzeit ist Künstliche Intelligenz, das für den Erfolg von Marken auch zunehmend wichtiger wird. Welche Rolle spielt die KI bereits beim Design von Verpackungen – oder welche Rolle wird sie mittelfristig spielen?
Rinninger: Schon heute unterstützt KI im Bereich der Fertigung bei der Überwachung und Stabilisierung des Produktionsprozesses von Verpackungen. Auch im Designprozess kann KI bereits dabei unterstützen, Ideen grafisch schneller umzusetzen. Das größere Potenzial birgt jedoch aus unserer Perspektive die konstruktive Verpackungsentwicklung. Wenn klar ist, welche technischen Eigenschaften eine Verpackung erfüllen muss und welchen Belastungen sie beim Transport ausgesetzt ist, kann KI dabei unterstützen, die geeignete Geometrie und das passende Material zu definieren. Dies hilft, zukünftig noch schneller den CO2-sparendsten und kostengünstigsten Produktionspfad zu definieren.
Tschoner-Fuchs: Wir denken ebenfalls, dass KI mittelfristig eine Schlüsselrolle einnehmen wird, wenn es um die Entwicklung innovativer, nachhaltiger Verpackungen geht. Beispielsweise hilft sie bei der Optimierung der Produktionsprozesse. In diesem Bereich setzen wir selbst seit einiger Zeit bereits KI ein. Die Kartonherstellung ist ein hochtechnischer Prozess und unsere Fabriken verfügen über sehr fortschrittliche Automatisierungssysteme. Mit KI können wir aber noch einen Schritt weitergehen, denn sie ermöglicht uns eine Optimierung auf der Grundlage von Daten, die an Tausenden von Punkten in der Produktion gesammelt werden. Eine weitere Verbesserung der Qualität unserer Kartons bedeutet weniger Abfall und eine effizientere Nutzung von Rohstoffen.

Wie es mit KI im Designprozess aussieht, warum man auch weiterhin Packaging-Designer braucht und worauf sie sich mit Blick auf das überarbeitete EU-Verpackungsrecht einstellen, lesen Sie im kompletten Interview in markenartikel 3/24. Zur Bestellung geht es hier.

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vg 22.03.2024