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2023 konnten nur 28,1 von potenziell 52,2 Milliarden Euro an Wertschöpfung realisiert werden - Quelle: EY/BDEW

2023 konnten nur 28,1 von potenziell 52,2 Milliarden Euro an Wertschöpfung realisiert werden - Quelle: EY/BDEW

Fortschrittsmonitor Energiewende

Energiewende-Investitionen tragen zu Wirtschaftswachstum bei

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 Prozent zurückgehen. Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren gegeben? Wie hoch sind die Investitionen, die bis 2030 getätigt werden müssen, um diese Ziele zu erreichen? Und welchen Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Deutschland können Energiewende-Investitionen leisten? Diesen Fragen geht der Fortschrittsmonitor Energiewende von EY und Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nach. Der Bericht untersucht anhand von Kennzahlen den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland.

Bruttowertschöpfung von ca. 52 Milliarden Euro pro Jahr

Ein Kernergebnis des Fortschrittsmonitors: Die Energiewende hat im vergangenen Jahr an Fahrt gewonnen. Planungs- und Genehmigungsverfahren wurden vereinfacht. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung stieg erstmals auf deutlich über 50 Prozent. Dennoch bleiben die Herausforderungen groß: Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, sind erhebliche Investitionen erforderlich: 721 Milliarden Euro allein bis 2030. Den mit 49 Prozent größten Anteil an den Gesamtinvestitionen hat der Ausbau der EE-Stromerzeugung (353 Milliarden Euro). Dahinter folgen der Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze (281 Milliarden Euro), Investitionen ins Fernwärme-Netz (32 Milliarden Euro), 23 Milliarden Euro für Erzeugungskapazitäten für grüne Gase, 17 Milliarden Euro für Speicher und 15 Milliarden Euro für das H2-Kernnetz. 

"In der deutschen Energiewirtschaft stehen in den kommenden Jahren Milliardeninvestitionen an – Investitionen, die allerdings in erheblichem Umfang Wachstum und regionale Wertschöpfung generieren können", betont Metin Fidan, Partner bei EY und Leiter des Bereiches Green Transformation und Mining & Metals in der Region Europe West.

Denn die Investitionen würden für eine erhebliche Wertschöpfung bei den Herstellern der Investitionsgüter sorgen, beispielsweise von Windturbinen, Solarpanelen oder bei Herstellern von Prozessanlagen für Elektrolyse. Die Studie geht von einer Bruttowertschöpfung von ca. 52 Milliarden Euro pro Jahr und damit 1,5 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland aus, die durch diese Energiewende-Investitionen generiert werden kann.

Investitionen bleiben hinter Potenzial zurück

Die im Jahr 2023 tatsächlich ausgelöste Bruttowertschöpfung wird allerdings nur auf etwa 28 Milliarden Euro geschätzt – damit konnten nur 54 Prozent des jährlichen Potenzials realisiert werden. Immerhin konnte auf diese Weise der durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise verursachte Wachstumseinbruch in Deutschland begrenzt werden. Im Bereich Stromerzeugung wurden 2023 statt 27 Milliarden (Potenzial) tatsächlich nur Wertschöpfungseffekte von 16,4 Milliarden Euro erzielt. Bei den Verteil- und Transportnetzen wurden 10,4 von potenziell 18,4 Milliarden Euro realisiert.

"Wir sehen, dass das jährliche Wertschöpfungspotenzial noch bei weitem nicht vollständig realisiert werden kann", sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. "Um die Potenziale voll zu nutzen, ist vor allem eine weitere Steigerung der Investitionen in den Bereichen EE-Stromerzeugung und Netzausbau erforderlich."

Weitere Impulse seien durch den Ausbau der Fernwärme, des H2-Kernnetzes sowie der Energiespeicher nötig. Immerhin: Die Investitionen im Jahr 2023 haben eine deutlich höhere Wertschöpfung ausgelöst als im Vorjahr, als nur eine Wertschöpfung von 8,6 Milliarden Euro generiert wurde. Dennoch liegt das Investitionsvolumen nach wie vor deutlich unter Plan.
 

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vg 02.05.2024