DAX-Aufsichtsratsvergütung 2020 sinkt leicht

Die höchsten und geringsten Vergütungen der ganzjährig tätigen Aufsichtsratsvorsitzenden im DAX für das Geschäftsjahr 2020 (Zusammensetzung zum 31.12.2020) - Quelle: hkp/// group

Die Vergütungen der Aufsichtsratsvorsitzenden der führenden börsennotierten Unternehmen in Deutschland (DAX-Unternehmen) sind 2020 zum ersten Mal seit 2015 wieder rückläufig. So sind die durchschnittlichen Bezüge der Kontrolleure im Geschäftsjahr 2020 um 4,3 Prozent auf rund 416.000 Euro gesunken. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung hkp/// group, Frankfurt. Mit 900.000 Euro besetzt Hans Dieter Pötsch, Aufsichtsratsvorsitzender von Volkswagen, die Spitze der Vergütungsrangliste der ganzjährig im Amt tätigen DAX-Kontrolleure, gefolgt von dem Spitzenreiter in der Vorjahre Paul Michael Achleitner, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank, mit rund 802.000 Euro. Am Ende der Rangreihe findet sich der Aufsichtsratsvorsitzende von Beiersdorf mit rund 202.000 Euro. Das Unternehmen ist mittlerweile nicht mehr Mitglied im DAX.

Rückgang stützt sich vor allem auf individuelle Vergütungsverzichte

Die Aufsichtsratsvorsitzenden aus acht DAX-Unternehmen haben in 2020 auf einen Teil ihrer Bezüge verzichtet. Sie haben dabei zumeist auf Sitzungsgelder und/oder einen Teil ihrer fixen Vergütungen verzichtet. Laut Studie sind es vor allem diese freiwilligen Verzichte, die zu dem aktuellen Vergütungsrückgang beigetragen haben, denn aufgrund der fast vollständig erfolgten Umstellung auf Festbezüge hängen die Vergütungen der Aufsichtsratsvorsitzenden mittlerweile nicht mehr von den Unternehmensergebnissen ab. Letztere sind im Pandemie-Jahr 2020 um fast 50 Prozent eingebrochen (durchschnittlicher Konzernjahresüberschuss). Mit Fresenius und Fresenius Medical Care sehen lediglich noch zwei Unternehmen in 2020 letztmalig klassische erfolgsbezogene Langfristvergütungen für ihre Aufsichtsräte vor. Deutsche Bank und Linde vergüten ihre Aufsichtsräte auch in Form von virtuellen bzw. echten Aktien.