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DAX-Vorstände: Volkswagen-Manager verdienen am meisten

Die Vorstandsvorsitzenden wurden mit durchschnittlich 5,4 Millionen Euro entlohnt, Bill McDermott von SAP an der Spitze (Quelle: Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V./Technische Universität München)
Die Vorstandsvorsitzenden wurden mit durchschnittlich 5,4 Millionen Euro entlohnt, Bill McDermott von SAP an der Spitze (Quelle: Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V./Technische Universität München)

Die Vorstände der 30 im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen verdienten 2018 durchschnittlich 3,564 Millionen Euro, zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Zu diesen Ergebnissen kommt die jährliche Studie der Technischen Universität München (TUM) und der DSW (Deutsche Schutzvereinigung Wertpapierbesitz). Darin werden die Zahlen der DAX-Unternehmen mit den Vorjahreszahlen derselben Unternehmen verglichen, auch wenn sie zu dieser Zeit noch nicht Mitglied der obersten Börsenliga waren.

Das Minus steht gegen den Trend des vergangenen Jahrzehnts, in dem die Vergütungen außer 2012 und 2015 stets gestiegen sind. Obwohl die Bruttolöhne in Deutschland um 3,1 Prozent zulegten, verdienten die Vorstände im Schnitt immer noch das 52-Fache ihrer Mitarbeiter.

„Aktienkurs spiegelt langfristige Entwicklung am besten wider“

Die Konzerne haben die Entlohnung ihrer Manager noch stärker als zuletzt an die Entwicklung der Aktienkurse gekoppelt. Inzwischen macht diese Komponente 30,4 Prozent der Gesamtvergütung aus. Im Vorjahr betrug der Anteil noch 26,8 Prozent.

"Diesen Trend halten wir für richtig, weil der Aktienkurs die langfristige Wertentwicklung eines Unternehmens am besten widerspiegelt", sagt Studienleiter Prof. Gunther Friedl vom Lehrstuhl für Controlling der TUM. "Der Motor der deutschen Wirtschaft geriet 2018 ins Stocken, die Börsenkurse gingen teilweise deutlich zurück und die Geschäftserwartungen haben sich eingetrübt. Die Veränderungen, die wir bei der Vergütung der Vorstände beobachten, tragen diesen Entwicklungen weitgehend Rechnung."

Weibliche Vorstände verdienen weniger als männliche

Der Anteil der leistungsunabhängigen Grundgehälter an der Gesamtvergütung beträgt weiterhin rund ein Drittel. Dagegen reduzierten die Unternehmen den Anteil der Boni, die überwiegend von den Gewinnen der Konzerne abhängen (sogenannte variable Barvergütungen) von 41,8 auf 36,7 Prozent. So sank die ausgezahlte Summe der Boni um 14,2 Prozent, obwohl die Unternehmensgewinne stiegen.

Die weiblichen Vorstände verdienten mit durchschnittlich 3,1 Millionen Euro erneut weniger als ihre männlichen Kollegen mit 3,6 Millionen Euro. Nach wie vor steht keine einzige Frau an der Spitze eines DAX-Vorstands. Vorstände mit ausländischer Staatsangehörigkeit kamen auch 2018 auf eine höhere Vergütung als deutsche (3,7 Millionen gegenüber 3,5 Millionen Euro).

Vorstände von Volkswagen kehren an die Spitze zurück

Nachdem 2016 und 2017 die Vorstände von SAP in der Gehaltsrangliste ganz oben standen, verdienten nun wie in den Jahren zuvor die Volkswagen-Manager am meisten. Sie bekamen im Schnitt sechs Millionen Euro. Es folgen Merck mit 5,2 Millionen und die Deutsche Bank mit 5,1 Millionen Euro. Bei der Bank stiegen die Zahlungen um 55,2 Prozent – der stärkste Zuwachs unter den DAX-Unternehmen. 2017 hatten ihre Manager auf ihre variable Vergütung verzichtet. Am deutlichsten gesunken sind die Beträge bei BMW mit 38,9 Prozent.

Die Vorstandsvorsitzenden wurden mit durchschnittlich 5,4 Millionen Euro entlohnt. Hier bleibt SAP mit Bill McDermott an der Spitze. Der Chef des derzeit wertvollsten DAX-Unternehmens verdiente 10,8 Millionen Euro. Auf dem zweiten Rang steht Herbert Diess von Volkswagen mit 7,9 Millionen Euro, vor Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender bei Heidelberg Cement, mit 7,3 Millionen Euro.



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(vg) 12.06.2019



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vg 12.06.2019