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Balance finden: Arbeitsalltag normalisiert sich, Homeoffice wird bleiben

Homeoffice wird aber weiter Bestand haben - Quelle: OpinionTrain
Homeoffice wird aber weiter Bestand haben - Quelle: OpinionTrain

Das Arbeit von zuhause ist während der Corona-Pandemie für viele Beschäftige zum Standard geworden. Nun stehen die Unternehmen vor der Frage, wie sie künftig mit dem Thema Homeoffice umgehen und die richtige Balance finden zwischen Arbeit an der Arbeitsstelle und zuhause. Die Studie OpinionTrain der Rogator AG, Nürnberg, und der Exeo Strategic Consulting AG, Bonn, ergibt, dass diese Frage immer dringlicher wird, denn es findet eine langsame Normalisierung des Arbeitsalltags statt. Gaben in der ersten Befragung im April/Mai 2020, also zur Zeit des ersten Lockdowns, nur 55 Prozent der Beschäftigten in Deutschland an, dass sie regulär ihrer Arbeit nach wie vor nachgehen, sind dies im August/September 2021 ca. 76 Prozent der Beschäftigten. Dem Statement "Ich arbeite häufiger / komplett von zuhause" wird tendenziell weniger zugestimmt - in Deutschland sagen dies aktuell 18 Prozent vs. 24 Prozent zu Beginn des ersten Lockdowns.

Im September 2021 werden in Deutschland im Mittel 27 Prozent der Arbeitstage im Homeoffice geleistet (Nov. 2020: 36 %). In der Schweiz (32 %) und in Schweden (37 %) liegen die Homeoffice-Quoten deutlich höher. Für die Beschäftigten in Schweden ergeben sich insgesamt die geringsten Senkungen der Homeoffice-Quote im Zeitverlauf. Während sich das Niveau der Homeoffice-Tätigkeit in den vergangenen Monaten nach unten verschiebt, bleibt das Ranking der Branchen relativ stabil. Mehr als 50 Prozent der Arbeitstage der Beschäftigten im Bereich IT, Medien & Kommunikation entfallen auf zuhause, im Bereich Handel & Konsumgüter sind dies nur zwölf Prozent.

Überwiegend positive Erfahrungen mit der Arbeit zuhause   

In Deutschland ist der Anteil der Beschäftigten, die im Homeoffice arbeiten, von 52 Prozent (Nov. 2020) auf aktuell 43 Prozent (Sep. 2021) gesunken. Ebenfalls gesunken ist der Anteil der Beschäftigten mit mehr als 80 Prozent Homeoffice-Tätigkeit (15 % vs. 25 %). 64 Prozent der Beschäftigten in Deutschland mit überwiegender Homeoffice-Tätigkeit fänden es gut, wenn sie zukünftig noch mehr im Homeoffice arbeiten könnten (13 % Ablehnung), 51 Prozent halten die aktuelle Aufteilung zwischen Homeoffice und Arbeit am Arbeitsplatz für optimal und nur 27 Prozent würden gerne weniger im Homeoffice arbeiten als heute.

Etwa 39 Prozent der Beschäftigten in Deutschland bewerten eine dauerhafte Tätigkeit im Homeoffice für sich persönlich als problematisch. Dieser Wert ist allerdings vor allem bei Befragten hoch, die aktuell nicht im Homeoffice arbeiten (46 %), bei Personen mit überwiegender Homeoffice-Tätigkeit liegt die Zustimmung nur bei 24 Prozent.

Wunschquote der Beschäftigten: 37 Prozent Homeoffice-Tätigkeit

Wunschquote der Beschäftigten: 37 Prozent Homeoffice-Tätigkeit - Quelle: OpinionTrain

Neben der Beschreibung der aktuellen und zukünftig erwarteten Arbeitsorganisation wurden die Studienteilnehmer gefragt, wie eine aus ihrer Sicht ideale Aufteilung der Arbeitswoche zwischen Arbeitsplatz und Homeoffice aussähe (unabhängig davon, ob der Arbeitsgeber dies erlaubt). Das Ergebnis: Freitag und Montag sind die am stärksten präferierten Wochentage für die Arbeit im Homeoffice. Die gewünschte Homeoffice-Quote ist positiv korreliert mit der aktuellen Arbeit von zuhause. Befragte ohne Arbeit im Homeoffice kommen auf 18 Prozent (knapp ein Tag in der Woche), Befragte mit einem bis 50 Prozent Homeoffice-Tätigkeit erreichen 47 Prozent (2,4 Tage in der Woche) und Befragte mit mehr als 50 Prozent Homeoffice-Tätigkeit kommen auf 73 Prozent (3,6 Tage in der Woche). Im Mittel wünschen sich die Beschäftigten in Deutschland knapp zwei Arbeitstage einer Regelarbeitswoche im Homeoffice (37 %). Freitag ist der Wochentag, den sich die meisten Beschäftigten als Homeoffice-Tag wünschen (50 %).

"Wenn das Homeoffice – insbesondere in größeren Wohnorten – zum New Normal wird, ergeben sich vielfältige Konsequenzen für unterschiedliche Wirtschaftsbereiche, zum Beispiel Mobilität und Stadtverkehr, Volumen an Geschäftsreisen, Einkauf in der Stadt, Tourismus, Nutzung von Büroflächen, Human Ressource Management oder die Immobiliennachfrage allgemein. Die Arbeit von zuhause wird bleiben, wo Arbeitsplätze während der Corona-Pandemie per Homeoffice funktioniert und die Beschäftigten die neue Arbeitsweise zu schätzen gelernt haben. Ebenso in Unternehmen, die die neuen Chancen für ein verändertes Personalmarketing erkannt haben und sich neben Produktivitäts- auch Kostenvorteile durch ein effizienteres Organisieren von Büroflächen versprechen", so Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der Exeo Strategic Consulting AG und Co-Autor der Studie OpinionTrain.

Hintergrund der Studie

OpinionTrain ist eine Studie zur Bewertung von Trends und des Wertewandels in der Bevölkerung. Grundlage der Untersuchung ist eine Online-Befragung von 2.500 Personen (18 bis 80 Jahre) in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Schweden. Im Aug./Sep. 2021 wurde die dritte Erhebung durchgeführt, nachdem die erste Erhebung (Apr./Mai 2020) die Situation der Menschen zur Zeit des ersten Lockdowns beleuchtete und die zweite Erhebung (Nov./Dez. 2020) den Fokus auf den 2. Lockdown legte.

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(vg) 04.11.2021



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