ANZEIGE

ANZEIGE

Personalführung

Geld, Wertschätzung & Co.: Was Mitarbeitende motiviert

Quelle: Fotolia

Quelle: Fotolia

Worauf es ankommt, um Personal zu halten, zeigt die Studie Nachhaltige Arbeitsmotivation der IU Internationalen Hochschule (IU), Bad Honnef. Dafür wurden 2.034 Personen aus Deutschland im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Die Studie orientiert sich an drei übergeordneten Motivationsfaktoren der nachhaltigen Arbeitsmotivation: Gehalt, Wohlfühlen und Wertschätzung sowie Interesse und Sinnstiftung.

Gehalt ist wichtig, aber nicht nur

Ein leistungsgerechtes Gehalt, das zeigen die Studienergebnisse, bildet die Basis für motiviertes und zufriedenes Arbeiten: Knapp 70 Prozent der Befragten (69,3 Prozent) sehen ein hohes Grundgehalt unter den Top 5 im Ranking der Aspekte eines Traumjobs. Am zweithäufigsten im Top-5-Ranking ist mit 44,1 Prozent 'Flexibilität im Arbeitsalltag' vertreten. Darunter fallen beispielsweise die Möglichkeit zum Homeoffice oder Vertrauensarbeitszeiten. Selbständigkeit ist bei den Befragten offenbar hoch im Kurs, denn der Punkt 'Selbstständige Arbeitsgestaltung' wurde von 41,0 Prozent am dritthäufigsten unter die Top 5 gewählt.

Laut Erhebung nehmen motivierte Mitarbeitende ihr Gehalt als angemessener wahr: So empfinden ein Drittel (33,6 Prozent) der Befragten, die sich als motiviert beschreiben würden, ihre Bezahlung als genau richtig. Weitere 13,4 Prozent empfinden ihr Gehalt sogar als etwas oder viel mehr als angemessen. Bei den unmotivierten Befragten sind es im Vergleich nur 15,9 Prozent, die ihr Gehalt als angemessen empfinden – und nur 7,7 Prozent halten es für mehr als angemessen.

"Gute Bezahlung ist ein wichtiger Faktor, keine Frage. In erster Linie muss die Bezahlung stimmen, sonst laufen alle weiteren Motivationsmaßnahmen ins Leere. Denn was helfen eine sinnstiftende Tätigkeit und tolle Kollegen, wenn das Gehalt nicht für die Miete reicht?", so Prof. Dr. Martina Lütkewitte, Professorin für International Management an der IU Internationalen Hochschule. "Dennoch zeigen genügend Studien, wie sich der Motivationseffekt von Geld abnutzt – ab einer bestimmten Höhe oder über die Zeit. Rahmenbedingungen wie faire Bezahlung, ein freundlicher Chef oder ein angenehmes Arbeitsumfeld werden als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Wer diese als Arbeitgeber nicht bietet, riskiert Unzufriedenheit und am Ende Kündigungen."

Und tatsächlich: Unter den Top-10-Nennungen der Motivationsfaktoren landet das 'Interesse am Aufgabengebiet' mit 31,4 Prozent auf Platz eins – dicht gefolgt von 'Anerkennung/Wertschätzung' mit 31,1 Prozent. Die Liste der Wohlfühlfaktoren setzt sich fort. So nannten Befragte weiter: 'selbstständige Arbeitsgestaltung' (27,5 Prozent), das 'Gefühl, etwas Sinnvolles zu machen' (26,5 Prozent) und 'Starker Zusammenhalt im Team' (25,4 Prozent).

Anerkennung ist unbezahlbar

Zu wenig Gehalt ist der Top-Demotivator. Für 27,2 Prozent der Befragten ist dieser Punkt der am häufigsten genannten Aspekt, der sie in ihrem Job demotiviert. Doch das ist nicht alles: Keine oder wenig Anerkennung durch Vorgesetzte (27,1 Prozent), schlechtes oder unangemessenes Verhalten durch Vorgesetzte (24,7 Prozent), Stress bei der Arbeit (23,6 Prozent) und eine negative Einstellung von Kolleg:innen (22,7 Prozent) landen nur knapp hinter dem Gehalt.

Die Studie zeigt auch: Unzufriedene bzw. unmotivierte Arbeitnehmende fühlen sich in ihrer Arbeitsaufgabe häufiger über- oder unterfordert als ihre zufriedenen Pendants. Der Grund jedoch ist sehr viel öfter Unterforderung als Überforderung: So fühlen sich laut Studienergebnissen 37,4 Prozent der Unmotivierten unterfordert bis sehr unterfordert.

Und schließlich wirkt sich Motivation direkt darauf aus, wie lange Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen tätig bleiben wollen. Hier verdeutlich die Studie: Wer motiviert und zufrieden ist, kann sich vorstellen, länger zu bleiben. So können sich 39,0 Prozent der motivierten Befragten vorstellen, mehr als zehn Jahre bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu bleiben. Bei den unmotivierten Befragten sind es gerade mal 12,3 Prozent, die länger als zehn  Jahre bleiben wollen. 13,5 Prozent von ihnen befinden sich aktuell auf Jobsuche. Bei den Motivierten sind es gerade einmal ein  Prozent, die sich nach einem neuen Job suchen.

zurück

vg 16.05.2022