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CEO-Reden 2022

Continental-Chef spricht am verständlichsten

Quelle: Laurent Renault/Fotolia

Quelle: Laurent Renault/Fotolia

Wie schon im vergangenen Jahr führt Nikolai Setzer, CEO von Continental, auch 2022 das Ranking der Firmenchefs mit den am leichtesten zu verstehenden Vorträgen an. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität Hohenheim in Stuttgart. Prof. Dr. Frank Brettschneider und sein Team untersuchen seit 2012, wie verständlich die Vorstandsvorsitzenden der DAX-30- bzw. DAX-40-Unternehmen auf den Hauptversammlungen ihrer Unternehmen sprechen.

Mit Hilfe einer Analyse-Software fahnden Prof. Dr. Brettschneider und sein Team unter anderem nach überlangen Sätzen, Fachbegriffen, Fremdwörtern und zusammengesetzten Wörtern. Anhand dieser Merkmale bilden sie den Hohenheimer Verständlichkeitsindex. Er reicht von 0 (schwer verständlich) bis 20 (leicht verständlich). Demnach hielt Setzer von Continental mit 20,0 Punkten die formal verständlichste Rede. Auf Platz 2 folgt der Vorstandsvorsitzende der Telekom, Timotheus Höttges, mit 19,8 Punkten. Höttges lag vor Setzer sechs Jahren lang immer immer auf Platz 1. Auf dem dritten Platz befindet sich Dr. Theodor Weimer: Mit 18,8 Punkten bietet der CEO der Deutschen Börse ebenfalls eine sehr verständliche Rede.

Verständlichkeit etwas niedriger als im Vorjahr

Im Schnitt erreichen die Reden einen Verständlichkeits-Wert von 14,3 Punkten. Das sind 0,6 Punkte weniger als im letzten Jahr (14,9), aber 4,5 Punkte mehr als noch vor zehn Jahren (9,8). Fünf Reden haben mehr als 18 Punkte erreicht. Nur drei Reden liegen unter zehn Punkten.

Fast alle 'Neulinge' im Vergleich zu 2021 landen in der unteren Hälfte der Verständlichkeits-Rangfolge. Den letzten Platz teilen sich mit jeweils 7,1 Punkten Dominik S. Richter von HelloFresh und Hans Dieter Pötsch von Porsche SE. Insgesamt sind die Reden der neu in das Ranking aufgenommenen Vorstandsvorsitzenden mit 11,3 Punkten deutlich unverständlicher als die Reden der Routiniers, die auf 15,6 Punkte kommen.

Automobil-Branche erneut mit deutlichem Verständlichkeits-Plus

Im Vergleich zu 2021 setzt sich der Trend fort, dass die Chefs der Automobilherstellern VW, Daimler und BMW verständlichere Reden als in den Jahren zuvor.

"Früher wurden ungünstige Botschaften – etwa rund um den Diesel-Skandal – in unverständliche Schachtelsätze gepackt. 2021 versuchten die CEOs, mit positiven Botschaften rund um die Elektromobilität wieder in die Offensive zu kommen. Und diese Botschaften formulierten sie deutlich verständlicher. Dieser Trend hat sich – außer bei BMW – auch 2022 fortgesetz"“, sagt Prof. Dr. Brettschneider.

Nachdem Dr. Herbert Diess (VW) im letzten Jahr den größten Anstieg bei allen Redner:innen hatte, legt er auch in diesem Jahr nochmals zu. Die Verständlichkeit seiner Rede stieg um 2,2 Punkte auf 15,3 Punkte. Auch Ola Källenius (Mercedes-Benz Group) hatte im letzten Jahr zugelegt und steigert in diesem Jahr die Verständlichkeit seiner Rede nochmals um 1,4 Punkte. Mit 18,4 Punkten liegt er nun auf Platz 4. Lediglich bei Oliver Zipse (BMW) gibt es nach dem Anstieg im letzten Jahr einen Rückgang der Verständlichkeit in diesem Jahr um einen Punkt auf 17,7 Punkte.

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vg 11.07.2022