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Arbeitsmarkt

Bewerber:innen wollen, dass Arbeitgeber:innen sich um sie bemühen

Quelle: Anton Porsche (superanton.de)/pixelio.de

Quelle: Anton Porsche (superanton.de)/pixelio.de

Zwei Drittel der Bewerber:innen (66,9 Prozent) sind aktuell auf dem Arbeitsmarkt aktiv, weil sie sich beruflich verbessern möchte, nicht aus purer Not. Das belegt eine Umfrage, die Softgarden E-Recruiting GmbH, Berlin, unter 3.575 Bewerber:innen durchgeführt hat. Der Anteil derjenigen, denen gekündigt wurde und die sich danach bewerben müssen, ist trotz Krise und Inflation von Mitte 2022 bis zur Jahreswende 2022/2023 demnach nur um 1,4 Prozent auf 8,6 Prozent gestiegen, so der E-Recruitingdienstleister.

62,2 Prozent der Befragten stimmen laut der Studie dem Statement zu, Bewerber:innen seien Kund:innen und Arbeitgeber:innen müssten sich um sie bemühen. Im Vergleich zu Menschen mit Haupt- oder Realschulabschluss sehen sich Akademiker:innen in ihrer Bewerberrolle mit 65,8 Prozent häufiger als Kunden. Aber auch die Mehrheit der Nichtakademiker:innen identifiziert sich mit der Kundenrolle (58,6 Prozent).

Jobsuche auf Augenhöhe

81,5 Prozent der Bewerber:innen begegnen eigenen Angaben zufolge Arbeitgeber:innen im Bewerbungsprozess "auf Augenhöhe". Für das Statement "Bei der Bewerbung sitze ich am längeren Hebel und versuche möglichst viel für mich herauszuholen" votieren dagegen nur 22,10 Prozent der Befragten. Der Anteil unter den Jüngeren (unter 25 Jahren), die glauben, bei der Bewerbung am "längeren Hebel" zu sitzen, ist mit 29,3 Prozent deutlich höher als bei den Älteren (über 45 Jahre) mit 14,0 Prozent.

Die Funktion der ehemals "Auswahlgespräche" genannten Jobinterviews hat sich im Blick der Kandidat:innen deutlich verändert. 82,0 Prozent der Bewerber:innen wünschen sich mittlerweile, dass diese "auf Augenhöhe zwischen Bewerber:innen und Unternehmen geführt werden". In der Realität machen aber nur 37,2 Prozent die Erfahrung, dass Bewerbungsgespräche tatsächlich so geführt werden. Die Mehrheit von 51,8 Prozent der Bewerber:innen erlebt Jobinterviews nach wie vor als "Auswahlgespräche", in denen Unternehmen vor allem die Kandidateneignung abprüfen.

Dialog in der Kündigungsphase

Haben sich angesichts des zunehmenden Mangels an Arbeitskräften die Bemühungen der Unternehmen intensiviert, Mitarbeiter:innen an Bord zu halten? Die Umfrage lässt Zweifel daran aufkommen. Eine große Mehrheit von 60,6 Prozent der scheidenden Mitarbeiter:innen geht stumm und spricht vorher weder mit der Führungskraft noch mit der Personalabteilung über das Vorhaben, den Arbeitgeber zu verlassen.

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sl 17.02.2023