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Quelle: Vorabauswertung TK-Gesundheitsreport 2023; Stand Februar 2023

Quelle: Vorabauswertung TK-Gesundheitsreport 2023; Stand Februar 2023

Arbeitsmarkt

Psychische Belastung am Arbeitsplatz und Fehlzeiten steigen

Die Anforderungen an die Beschäftigten in der digitalen Arbeitswelt werden immer komplexer, hinzu kommen die seelischen Belastungen der Menschen durch Zukunftsangst, Pandemie und den Krieg in Europa. Nicht selten fühlen sich Arbeitnehmer:innen ausgelaugt und überfordert. Diesen Trend beobachten viele Firmen und Unternehmen: Für die Zukunftsstudie #whatsnext - Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt wollte die Techniker Krankenkasse (TK), Hamburg, in Kooperation mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) und dem Personalmagazin von Haufe wissen, was aus Sicht der Unternehmen aktuell und zukünftig die Top-Gesundheitsthemen für die Arbeitswelt sind. Dafür wurden 1.098 Geschäftsführende, Personaler:innen sowie Verantwortliche für Betriebliches Gesundheitsmanagement nach den größten Herausforderungen für Unternehmen heute und in Zukunft online befragt.   

Bedeutung von Burnout und Co. steigt

Das Thema psychische Gesundheit nimmt demnach an Relevanz deutlich zu: 38,5 Prozent der befragten Geschäftsführenden, Gesundheitsverantwortlichen und Personaler:innen geben an, dass psychische Belastungen am Arbeitsplatz wie Burnout, Überforderung und Depressionen bereits jetzt eine eher große bzw. große Bedeutung in ihren Unternehmen haben. Auf die Frage, welche Bedeutung Burnout und Co. in drei Jahren haben werden, sagen das sogar rund 70 Prozent der Befragten.

Diesen Trend bestätigen auch die Auswertungen zu den Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der bei der TK versicherten Erwerbspersonen. Bereits seit Jahren gehören psychische Erkrankungen zu den Top 3 Gründen für eine Krankschreibung. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil am Gesamtkrankenstand rund 17,5 Prozent und lag damit noch vor den Krankheiten des Muskel-Skelettsystems (13,7 Prozent) und nur hinter Erkrankungen des Atmungssystems wie Grippe und Erkältung (25,3 Prozent).

Auch sind die durchschnittlichen Krankheitstage je Erwerbsperson aufgrund psychischer Belastungen laut der Meldung in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. War jede TK-versicherte Erwerbsperson im Jahr 2012 noch durchschnittlich 2,46 Tage mit einer psychischen Diagnose krankgeschrieben, so waren es 2022 bereits 3,33 Fehltage. Das entspricht einem Anstieg von gut 35 Prozent.  

Arbeitsplatz beeinflusst psychische Gesundheit

Der Arbeitsplatz ist ein wesentlicher Faktor, der die psychische Gesundheit beeinflusst. Das zeigte bereits die TK-Stressstudie Schalt mal ab, Deutschland! 2021. Dort gaben 47 Prozent der Befragten an, dass Beruf, Studium oder Schule der Hauptauslöser für Stress sei. Laut der aktuellen #whatsnext-Studie gehören zu den größten Herausforderungen am Arbeitsplatz die Menge sowie die Komplexität der Aufgaben, die Quantität der zu verarbeitenden Informationen, permanente Veränderungen sowie Ablenkungen und Unterbrechungen.

Zwar bieten rund 40 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitenden bereits Angebote zur Stressreduktion und Ressourcenstärkung an und rund 37 Prozent haben schon Workshops zum Thema Achtsamkeit und Resilienz umgesetzt. Doch das sei nur Symptombekämpfung, so die TK. Um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden langfristig zu erhalten, müsse ihre seelische Widerstandskraft dauerhaft gestärkt werden. Sowohl gesunde Arbeitsprozesse als auch eine wertschätzende und respektvolle Unternehmenskultur seien wichtige Faktoren dafür, dass die Mitarbeitenden auch langfristig körperlich und psychisch gesund bleiben.

Führungskräfte als Vorbilder

Wie bereits die erste #whatsnext-Studie 2017 ergeben hat, sind Führungskräfte die wichtigste Stellschraube in Sachen (psychischer) Gesundheit am Arbeitsplatz. Aktuell geben mehr als sechs von zehn Befragten (63 Prozent) an, dass Führungskräfte eine große bzw. sehr große Bedeutung im BGM spielen, Tendenz deutlich steigend.

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sl 27.03.2023