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Arbeitsmarkt

Jobsuchende achten auf Unternehmenswerte

Quelle: Anton Porsche (superanton.de)/pixelio.de

Quelle: Anton Porsche (superanton.de)/pixelio.de

Zwei von drei Arbeitnehmer:innen (67 Prozent) ist es wichtig, dass ihre persönlichen Werte mit denen ihres Arbeitgebers übereinstimmen. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) würde sich nicht einmal bei einem Unternehmen bewerben, dessen Werte nicht mit den eigenen zusammenpassen - egal, wie hoch das gebotene Gehalt wäre. Das sind Erkenntnisse einer Studie der Netzwerks Linkedin. Censuswide hat dafür im Februar und März 9.899 Arbeitnehmer:innen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, den USA und Brasilien zu der Bedeutung von Unternehmenswerten befragt. In Deutschland nahmen 2.024 Arbeitnehmer:innen im Alter von 18 bis 76 Jahren an der Befragung teil. Arbeitnehmer:innen - sowohl in Deutschland als auch international - legen dabei den größten Wert auf eine gute Work-Life-Balance, Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sowie Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion (Diversity, Equity & Inclusion, DEI).

Unternehmenskultur auf dem Prüfstand

Im Generationenvergleich stechen hier laut Linkedin die Millennials hervor. Denn diese schreiben Werten am Arbeitsplatz die höchste Priorität zu - und nicht die Gen Z, wie man vielleicht vermuten würde. Wenn Millennials sich zum Beispiel beruflich verändern wollen, suchen fast zwei Drittel der Befragten dieser Generation (64 Prozent) gezielt nach Unternehmen, die ähnliche Werte vertreten und eine Kultur pflegen, die zu ihnen passt. In der Gen Z gilt dies für 56 Prozent der Befragten, in der Gen X für 55 Prozent.

Doch genau das scheint oft eine große Herausforderung zu sein, denn die gelebte Realität sieht in Unternehmen nicht immer so aus wie erhofft. Bereits jeder Zweite (48 Prozent) hat schon mal einen Job angetreten, nur um enttäuscht festzustellen, dass dieser die entsprechenden Erwartungen nicht erfüllt. Bei einem Viertel von ihnen (26 Prozent) folgte daraufhin die Kündigung. Grundsätzlich können sich außerdem 78 Prozent vorstellen, zu einem Unternehmen zu wechseln, das besser zu ihren Werten passt, oder haben dies bereits getan. Umso wichtiger ist es daher, im Vorstellungsgespräch explizit Fragen zur Unternehmenskultur zu stellen.

Auch hier scheinen die Millennials konkrete Vorstellungen zu haben: Sie fühlen sich etwa wohler dabei, nach Unterstützung für Eltern, Mental-Health-Richtlinien, Maßnahmen zur Burnout-Prävention oder auch nach Kommentaren auf Unternehmens-Bewertungsplattformen zu fragen, als Mitglieder anderer Generationen. Denn diese Themen sind dann ausschlaggebend bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Anders verhält es sich jedoch beim Thema Flexibilität: Hier fühlen sich Bewerber:innen aller Generationen überwiegend selbstbewusst, Fragen nach der Flexibilität rund um die Arbeitsstunden zu stellen - ob in der Gen Z (58 Prozent), unter den Millennials (68 Prozent), der Gen X (67 Prozent) oder den Babyboomer (68 Prozent). Die Zahlen zeigen auch, dass entgegen dem gängigen Vorurteil nicht nur speziell die Gen Z ein hohes Maß an Flexibilität einfordert - dieser Anspruch gilt für alle Generationen.

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sl 04.05.2023