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Corona und die Folgen: Vertrauen in die G7-Regierungen sinkt

In der dritten Welle der Kantar-Studie über die Auswirkungen des Coronavirus auf die Gesellschaft in den G7-Staaten zeigt sich ein rückläufiges Zustimmungs- und Vertrauensniveau in die Regierungen. Eine Mehrheit geht davon aus, dass ihre nationale Volkswirtschaft nach der Coronakrise geschwächt sein wird.

Einige Kernergebnisse der Befragung, die zwischen dem 28. Mai und 1. Juni 2020 durchgeführt wurde, im Überblick:

• Die allgemeine Zustimmung und das Vertrauen in die Regierung haben abgenommen, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt. Innerhalb der gesamten G7-Staaten befürwortet weniger als die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) die Reaktion ihrer Regierung auf die Pandemie, verglichen mit 50 Prozent im April und 54 Prozent im März. In allen Ländern außer Japan (37 Prozent, +7) ging die Zustimmung ab April zurück: Kanada 70 Prozent (-4), Deutschland 65 Prozent (-2), Italien 65 Prozent (-6), USA 42 Prozent (-4), Frankreich 41 Prozent (-2) und Großbritannien 51 Prozent (-18).

• Nur die Hälfte der Befragten aus den G7-Staaten gibt an, in gewissem Maße darauf zu vertrauen, dass ihre Regierung in Zukunft die richtigen Entscheidungen treffen wird. Diese Einschätzung basiert auf deren bisherige Reaktion auf den Ausbruch des Coronavirus. Während in den G7-Staaten damit seit März ein Rückgang (-9) zu verzeichnen ist, sticht Deutschland mit stabilen hohen Vertrauenswerten von 67 Prozent (0) zusammen mit Kanada 72 Prozent (-5) heraus.

• 61 Prozent der Bevölkerung der G7-Staaten glauben, dass ihre Volkswirtschaft ein bisschen oder sogar viel schwächer sein wird, als vor dem Ausbruch des Coronavirus.

• Jeder und jede siebte (14 Prozent, -2) gibt an, die Hälfte seines/ihres persönlichen Einkommens oder mehr verloren zu haben.

• 44 Prozent der Menschen bewerten die internationale Zusammenarbeit zwischen Ländern als sehr gut oder als ziemlich gut. Im April lag dieser Wert noch bei 51 Prozent.

• Im Gegensatz dazu denken 50 Prozent der Menschen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien, dass die Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern sehr oder auch ziemlich gut ist, ähnlich wie 51 Prozent im April.

• 37 Prozent geben an, dass das Coronavirus bereits Auswirkungen auf ihr persönliches Einkommen hat (keine Änderung). Weitere 30 Prozent geben an, dass sie dies in Zukunft erwarten (-5).

• Von den Personen, die einen Verlust des persönlichen Einkommens melden, geben 39 Prozent (-5) einen Verlust von der Hälfte oder mehr an. Dies entspricht 14 Prozent (-2) der Menschen in den G7-Staaten.

• 45 Prozent (-3) der Menschen in den G7-Staaten bewerten die Unterstützung ihrer Regierung für Menschen mit Einkommensverlust als sehr oder ziemlich gut, während 49 Prozent (+3) die Unterstützung als sehr oder ziemlich schlecht bewerten. Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind im Vergleich der G7-Staaten häufiger und damit mehrheitlich bereit, der Bundesregierung eine (sehr) gute Unterstützung zu attestieren (61 Prozent, -3).

• In ähnlicher Weise bewerten 41 Prozent der Befragten (-4) die Leistung des Staates bei der Unterstützung von Unternehmen, die mit Schließungen und Einkommensverlusten konfrontiert sind, als gut oder sehr gut, verglichen mit 50 Prozent (+3), die diese als schlecht bewerten.

• Die Hälfte der Arbeitnehmer*innen (48 Prozent) fühlt sich wohl bei dem Gedanken, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, wenn das möglich wird. Jedem und jeder Dritten (33 Prozent) ist bei diesem Gedanken nicht oder gar nicht wohl dabei.

• Fernsehnachrichten gelten nach wie vor als vertrauenswürdigste Quelle für zuverlässige Informationen über das Virus in Japan (42 Prozent, -4), Deutschland (28 Prozent, -5) und Großbritannien (25 Prozent, -3).

• Ältere Menschen glauben eher, dass die Regierung das richtige Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Wirtschaft und dem Schutz der Gesundheit der Menschen gefunden hat. 32 Prozent der 55- bis 64-Jährigen und 33 Prozent der 65-Jährigen sind dieser Ansicht, verglichen mit 19 Prozent der 16- bis 34-Jährigen.

• 37 Prozent der Menschen in den G7 glauben, dass das internationale Ansehen ihres Landes nach dem Ausbruch des Coronavirus etwas/viel schwächer sein wird. Am höchsten ist dieser Anteil in den USA (47 Prozent), Italien (41 Prozent) und Großbritannien (38 Prozent).

Zwischen dem 28. Mai und 1. Juni 2020 wurden insgesamt 7.0012 Online-Interviews mit Erwachsenen (16+) durchgeführt, die in den G7-Staaten Kanada (1.003), Frankreich (1.001), Deutschland (1.001), Italien (1.003), Japan (1.003), Großbritannien (1.000) und den USA (1.001) leben. Die Interviews wurden online durchgeführt.



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tor 08.06.2020