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Kartellamt will Übernahme von Kustomer durch Facebook-Mutter Meta prüfen

Das Bundeskartellamt, Bonn, will die Übernahme des US-Start-ups Kustomer durch Meta Platforms Inc., Menlo Park/USA (ehemals Facebook, Inc.) prüfen und die Auswirkungen auf den deutschen Markt untersuchebn. Kustomer ist ein Unternehmen mit Sitz in New York (USA), das seinen Unternehmenskunden eine Cloud-basierte Kunden-Management-Plattform anbietet.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: "Die geplante Übernahme fällt nach unserer Ansicht in den Geltungsbereich der deutschen Fusionskontrolle und muss beim Bundeskartellamt angemeldet werden. Unsere Vorprüfung hat gezeigt, dass Kustomer auch in Deutschland tätig ist und die Übernahme Auswirkungen in Deutschland hat."

Das Bundeskartellamt habe in einem gesonderten Verfahren festgestellt, dass die Übernahmepläne die sogenannte Transaktionswertschwelle der deutschen Fusionskontrolle erfüllen. S eit 2017 unterliegen Zusammenschlüsse auch dann der Kontrolle des Bundeskartellamtes, wenn das zu erwerbende Unternehmen zwar nur geringe Umsätze in Deutschland erzielt, aber dennoch in erheblichem Umfang im Inland tätig ist und der Wert des Kaufpreises insgesamt über 400 Millionen Euro liegt. Auf Basis dieser Regelung kann das Bundeskartellamt auch solche Zusammenschlüsse prüfen, in denen große, etablierte Unternehmen ihre Marktbeherrschung durch die Übernahme noch junger, innovativer Unternehmen mit einem hohen wirtschaftlichen Wert begründen oder verstärken wollen.

Meta sollte nun "unverzüglich" entsprechende Unterlagen für eine Prüfung des Vorhabens im Rahmen der Fusionskontrolle einreichen, so Mundt.

"Eine effektive Fusionskontrolle ist das schlagkräftigste Instrument, das wir haben, um zu verhindern, dass zu viel Marktmacht in die Hände weniger Unternehmen fällt. Besonders in der Digitalwirtschaft sind viele Märkte bereits heute stark konzentriert. Deshalb ist eine stringente Kontrolle unverzichtbar", sagt der Kartellamtschef.



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vg 10.12.2021