ANZEIGE

ANZEIGE

Markenschutz

'Oktoberfestbier' ist geschützte geografische Angabe

Die EU-Kommission hat 'Oktoberfestbier' als eine neue geschützte geografische Angabe (g.g.A.) Deutschlands genehmigt. Das Siegel steht für die enge Verbindung eines Produktes mit dem Herkunftsgebiet. Dort muss mindestens eine der Produktionsstufen – Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – durchlaufen werden. Das Gütezeichen soll für die Qualität eines hochwertigen landwirtschaftlichen Erzeugnisses oder Lebensmittels bürgen, für den Schutz gegen Missbrauch und Nachahmung der Produktbezeichnung sorgen und damit auch der besseren Vermarktung dienen.

Der Bierherstellungsprozess, der im Stadtgebiet der Stadt München stattfindet, beginnt mit dem Mahlen des Malzes und der Mazeration und endet mit einer Lagerzeit von etwa vier bis elf Wochen. Dabei reichert sich junges Bier natürlich mit Kohlensäure an und reift bis zu dem Zeitpunkt, zu dem es seinen endgültigen Geschmack erlangt hat. Eine Besonderheit des Bieres ist die Nutzung von Wasser aus tiefen Quellen der Stadt München, das in den Tertiärschichten (bis zu ca. 250 m Tiefe) entsteht. Das Ansehen und die Besonderheit des 'Oktoberfestbiers' sind auf ein traditionelles Produktionsverfahren zurückzuführen, das im Laufe der Jahrhunderte erarbeitet wurde, und auf den außergewöhnlichen Ruf des Oktoberfests in München. Das weltweite Ansehen des Oktoberfestbiers beruht demnach unter anderem darauf, dass in München sehr früh Innovationen in den Brauprozess eingeführt wurden, die die Qualität des Bieres entscheidend beeinflusst haben. Die Tatsache, dass das 'Oktoberfestbier' speziell für das Oktoberfest gebraut wird, habe erheblich zum herausragenden Ansehen dieses Biers beigetragen, so die EU-Kommission.

Die neue Bezeichnung wird in die Liste der 1598 bereits geschützten Lebensmittelerzeugnisse aufgenommen. Auch bayerische Spezialitäten wie Bayerische Breze und Obazda, Nürnberger Rostbratwurst oder Allgäuer Bergkäse sind schon durch die EU geschützt. Die Liste aller geschützten geografischen Angaben ist in der eAmbrosia-Datenbank zu finden.

Weitere Artikel zum Thema Markenschutz

  1. Schweizer Taschenmesser: Rufausbeutung durch Zeichennutzung
  2. Geografische Herkunftsangaben: Was das Abkommen zwischen China und Europa bedeutet
  3. Bier und Wein aus Deutschland künftig in China vor Nachahmung geschützt
  4. Top-Level-Domains: Mehr als .de oder .com
  5. Frankfurter Grüne Soße EU-weit geschützt

 

zurück

vg 31.10.2022