Unternehmen müssen Energiesysteme einführen

Am heutigen 19. April 2023 hat das Bundeskabinett den von Bundesminister Robert Habeck vorgelegten Entwurf des Energieeffizienzgesetzes beschlossen. Damit bekommt Energiesparen erstmals einen klaren gesetzlichen Rahmen. Das Gesetz legt Ziele für die Senkung des Energieverbrauchs fest. Hierzu definiert das Gesetz konkrete Einsparvorgaben für die öffentliche Hand.

Der Bund und die Länder werden dadurch zur Umsetzung der EU-Vorgaben verpflichtet, ab 2024 Energieeinsparmaßnahmen zu ergreifen, die bis 2030 jährlich Endenergie-Einsparungen in Höhe von 45 TWh (Bund) bzw. 5 TWh (Länder) erbringen.

Firmen sollen Energie sparen

Die Maßnahmen betreffen auch Unternehmen: Mit dem EnEfG werden Unternehmen mit einem großen Energieverbrauch (Jahresenergieverbrauch von mehr als 15 GWh) laut Mitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz verpflichtet, "Energie- oder Umweltmanagementsysteme einzuführen und wirtschaftliche Energieeffizienzmaßnahmen in konkreten Plänen zu erfassen und zu veröffentlichen. Über die konkrete Effizienzmaßnahme entscheiden die Unternehmen".

Den vollständigen Gesetzentwurf finden Sie hier.

Auch Rechenzentren soll eine Pflicht zur Nutzung von Abwärme auferlegt werden. "Solange es jedoch an Abnehmern und auch an den notwendigen modernen Wärmenetzen mangelt, sind die Vorgaben kaum erfüllbar", kritisiert Bitkom-Präsident Achim Berg. "Einige der Vorgaben sind schlicht unrealistisch und haben nur einen Effekt: Rechenzentren wandern ins benachbarte Ausland ab, und damit ist weder der deutschen Wirtschaft noch dem Weltklima geholfen. In seiner aktuellen Form würde das Energieeffizienzgesetz den Rechenzentrumsstandort Deutschland gefährden und die Digitalisierung ausbremsen."